Penis & Hoden
Erektionsschwäche (Potenzstörung, Erektionsstörung, Impotenz, Potenzstörung,Erektile Dysfunktion, ED)
Erektionsstörungen sind mit zunehmendem Alter häufig. Seltener sind junge, gesunde Männer betroffen, häufiger ältere Patienten mit Begleiterkrankungen wie Diabetes (Zuckerkrankheit) und erhöhtem Blutdruck. Ursächlich sind meistens Schäden der feinen arteriellen Blutgefäße, seltener Störungen des Hormonhaushaltes. Auch seelische Belastungen in der Beziehung zum Partner oder im Beruf können sich auf die Potenz (Erektionsfähigkeit) ungünstig auswirken.
Die Behandlung sollte sich an der zugrundeliegenden Ursache orientieren. Wir empfehlen dementsprechend eine sorgfältige diagnostische Abklärung. Siehe hierzu bitte auch „Spezialsprechstunden“ / „IGeL-Leistungen“.
Vorhautbändchenverkürzung (Frenulum breve, Einriß und Blutung des Vorhautbändchens, Frenulumriß)
Das Vorhautbändchen befindet sich unter der Vorhaut an der Vorderseite der Eichel unterhalb des Harnröhreneingangs. Ist das Frenulum (Vorhautbändchen) zu kurz, kann es beim Geschlechtsverkehr einreißen und heftig bluten. Ein Einreißen führt zu einer Vernarbung zu einer weiteren Verkürzung. Salbenbehandlungen führen zu keinem Erfolg. Ein kleiner ambulanter Eingriff in örtlicher Betäubung, die sog. Frenulotomie oder Frenulumplastik, bewirkt die definitive Heilung.
Vorhautenge (Phimose)
Eine enge Vorhaut ist im Kindesalter ein Normalzustand und bedarf keiner Behandlung. Bei Beschwerden (z.B. wiederkehrenden Entzündungen) und erfolgloser Behandlung mit speziellen Salben kann eine Beschneidung (Zirkumzision) notwendig werden. Auch im zunehmendem Alter treten Vorhautverengungen häufiger auf und stellen dann ein unanagenehmes hygienisches Probem dar. Eine Zirkumzision (Beschneidung) kann in der Regel ambulant und je nach Alter und Wunsch des Patienten in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie), Spinal- oder Vollnarkose erfolgen.
Penisverkrümmung (Penisdiation, Induratio penis plastica, IPP)
Eine Penisverkrümmung kann angeboren sein und fällt dann meist mit der Entwicklung der Sxualität im jungen Erwachsenenalter auf. Bei starker Verkrümmung kann ein normaler Geschlechtsverkehr erschwert sein. Dann ist eine operative Behandlung notwendig.
Penisverkrümmungen treten meistens im Erwachsenenalter auf und werden begleitet von tastbaren Verhärtungen (Plaque). Zusammen mit der Verkrümmung und Verhärtung kommt es häufig zu Schmerzen, v.a. bei der Erektion. Im Verlauf tritt dann auch eine Erektionsschwäche (Erektile Dysfunktion, ED) auf. Es gibt verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten mit der insbesondere die Schmerzen erfolgreich beseitigt werden können. In vielen Fällen gelingt es auch, das Fortschreiten der Verkrümmung aufzuhalten. Die Verkrümmung kann jedoch nur operativ zusammen mit der Entfernung der Plaque (Verhärtung) beseitigt werden.
Hodentorsion
Bei einer Hodentorsion kommt es zu einem Verdrehen des Hodens in der Längsachse mit Unterbrechung der Hodendurchblutung. Eine Hodentorsion betrifft meist Kinder oder Jugendlich. Es treten plötzlich einsetzende und sehr starke Schmerzen im Hoden- oder Leistenbereich und im Bauch auf. Es sollte dann sofort eine Abklärung und Behandlung in einem Krankenhaus mit einer urologischen Abteilung erfolgen. Der Umweg über den Kinder-, Hausarzt oder niedergelassenen Urologen sollte vermieden werden, da der Hoden durch die Durchblutungsstörung schnell irreparabel geschädigt wird. Die Behandlung ist bei Verdacht auf eine Hodentorsion immer operativ.
Hodentumor (Hodenkrebs)
Hodentumoren machen zunächst keine Beschwerden und werden oft zufällig beim Abtasten des Hodens als schmerzlose Verhärtung oder Schwellung bemerkt. Die Diagnose wird in erster Linie per Ultraschalluntersuchung gestellt. Bei korrekter Therapie sind die Heilungschancen auch in fortgeschrittenen Stadien (Metastasen) sehr gut.
Nebenhodenentzündung (Epididymitis)
Bei einer Nebenhodenentzündung bemerkt der Patient eine schmerzhafte Schwellung und Rötung des Hodensacks. Bei starken Entzündungen kann es zu Fieber kommen. Ursächlich kann eine aufsteigende Entzündung aus der Harnröhre nach Geschlechtsverkehr oder eine gestörte Entleerung der Harnblase sein. Die Epididymitis wird mit einem Antibiotikum behandelt. In schweren Fällen sind weitere Maßnahmen notwenig, selten auch eine stationäre Behandlung im Krankenhaus.
Wasserbruch (Hydrozele)
Bei einer Hydrozele handelt es sich um einen Überschuß von Flüssigkeit im Hodensack. Der Patient bemerkt eine zunehmende Schwellung. Der Hodensack kann hierbei sehr groß werden und es können Schmerzen auftreten. Ursächlich sind häufig Entzündungen des Nebenhodens. Der Wasserbruch wird operativ behandelt. Der Eingriff kann in der Regel ambulant durchgeführt werden.
Spermatozele / Funikulozele
Bei der Spermatozele handelt es sich um eine Ansammlung von gestauter Samenflüssigkeit im Bereich des Nebenhodens oder der Samenstrangs in Form einer gutartigen Zyste. Es kann zu Schmerzen und zu einer zunehmenden Schwellung des Hodensackes kommen. Die Behandlung erfolgt durch einen ambulanten operativen Eingriff, bei dem die mit Samenflüssigkeit gefüllte Zyste entfernt wird.